In einem früheren Beitrag hat The Good Food-Teammitglied Christian gezeigt, wie man aus getrockneten Früchten Hefe-Wasser herstellt. In diesem Artikel erfahrt ihr eine Möglichkeit der Weiterverarbeitung: Kvass, ein leckeres Erfrischungsgetränk aus Russland. Hier ist Christians Anleitung:
Привет всем! Сегодня у нас есть… Na gut, lassen wir das 😉 In diesem Rezept geht es um das inoffizielle russische Nationalgetränk. Wodka? Nein Kvass! (Kwass? Kvas? Квас! Вот так.) Vielleicht können sich die einen oder anderen Leser:innen an heiße Sommertage bei Babuschka erinnern. Aber auch jetzt, wo der Sommer zwar noch einmal etwas Fahrt aufnimmt, sich aber danach wahrscheinlich für’s erste verabschiedet, schmeckt Kvass herrlich erfrischend!
Kvass, was ist das überhaupt? Am nächsten kommt ein Vergleich mit Malzbier. Nur, für Kvass wird altes Brot verwendet, und hier gilt die Devise, je dunkler desto besser! Also mit (gerettetem) Pumpernickel hätte man schonmal gute Voraussetzungen für leckeren Kvass. Flüssig-Brot: Hier wird es wörtlich genommen!
Aus Rosinen, Zucker, etwas Zitronensaft und lebendigen Hefekulturen wird in wenigen Tagen eine spritzige, erfrischende Brot-Limonade. Genau: Endlich ist der Zeitpunkt gekommen, wo unsere liebevoll großgezogenen Hefekulturen zeigen dürfen, was sie so drauf haben.
Zucker und Hefe, war da nicht was? Richtig, in diesem Prozess entstehen auch geringfügige Mengen Alkohol, etwa zwischen 0,5 und 1,5 %. Also, für einen feuchtfröhlichen Abend müsste man schon literweise Kvass runterspülen (nicht, dass das nicht möglich wäre …), dafür ist die Fermentationszeit doch zu kurz.
Die Zutaten:
- 1,5 l Wasser
- 250 g altes Brot (gerettet)
- 100 g Zucker
- ein paar Rosinen (gerettet)
- Saft von ½ Zitrone/Limette (gerettet)
- Hefewasser
Und so geht ihr vor:
- Das Brot in kleine Würfel schneiden und für intensiveren Geschmack im Backofen nochmal etwas rösten.
- Den Zucker in 1,5 l Wasser geben und einmal aufkochen, damit der Zucker gelöst ist.
- Zu dem heißen Wasser kommen das geröstete Brot sowie die Rosinen plus optional zwei Zitronen-/Limettenscheiben oder der Saft einer ½ Zitrusfrucht. Das ganze bleibt über Nacht bei Raumtemperatur stehen.
- Am nächsten Tag wird alles abfiltriert.
- Vom Hefewasser entnimmt man ca. 50 ml (je nach Aktivität können auch ein paar ml mehr gebraucht werden). Diese werden dann zu den 1,5 l Vor-Kvass (ihr versteht was ich meine?) gegeben, einmal umgerührt, damit die Hefe gleich verteilt ist. Anschließend werden zuvor sterilisierte Flaschen mit Bügelverschluss gefüllt und verschlossen. Die Hefe muss jetzt ca. 2 Tage arbeiten. Da CO2 entsteht, empfielt es sich, die Flaschen hin und wieder kurz zu öffnen. Dadurch kann auch der Fermentationsprozess gut nachverfolgt werden.
- Wenn genug CO2 gebildet wurde, werden die Flaschen im Kühlschrank gelagert, damit die Hefe nicht weiter arbeitet.
На здоровье! 🙂
PS: Eingelegte Gurken dürfen zwecks Authentizität nicht fehlen 😛 Pluspunkte gibt es noch für Семечки
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